Film „La Zone de Mémoire“

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… zeitloser Beitrag zur Tragödie des sogenannten Nahostkonfliktes…
Grenzgänge in retuschierten Ländern. Deutschland-Israel-Palästina, zwei Seiten einer Medaille.

Die Erinnerung der Einen wird zum Vergessen der Anderen, wenn staatlich verordnete Erinnerungskultur Aspekte wahrer Geschichte überwächst.


Einleitung

Der Film – La zone de mémoire – wurde nach über 10 jähriger Arbeit mit Unterbrechung 2020 fertig gestellt. Eine frühe, kurze Version erhielt auf einem Züricher Kurzfilmfestival einen ersten Preis. Der nun fast 2 stündige Film reflektiert mit unterschiedlichen filmischen Mitteln und Sichtweisen das Geschen in Israel / Palästina aber auch dessen schicksalhafte Verbindung zu Deutschland.

Vorsorglich verweisen wir auf folgende ERKLÄRUNG im Impressum:


Erklärung

Die Beiträge auf – klarschicht – richten sich weder gegen Menschen oder Menschengruppen gleich welcher Herkunft, noch gegen deren Religiösität oder Weltanschauung. Noch beabsichtigen diese menschliche Gefühle oder Würde zu verletzen. Gelegentlich erfolgen künstlerische Versuche der Reflexion, in jenem Sprachgebiet, welches sich immer wieder aus aktuellen in Verbindung mit historischen Ereignissen „aufheizt“. Der Umgang damit wird aus verschiedenen Perspektiven gesucht um Themen differenzierter betrachten zu können. Schließlich Fragen zu stellen und diese auch sagbar zu machen. Dies geschieht in verschiedenen Stilen und Genres künstlerischen Ausdrucks. […] Die Arbeiten nehmen gesellschaftliche Strömungen auf und bedenken zeitgeschichtliche, wie auch historische Ereignisse im Rahmen eines Gesamtkunstwerkes von Musik, Dichtung und Essayistik.


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LA ZONE DE MÉMOIRE <<<

La Zone de Mémoire

Hinweis
JÜDISCHE STIMME
Schreiben des Direktor New Yorker Büro, Hoher Kommissars Vereinten Nationen für Menschenrechte
Craig Mokhiber
– OHCHR –
ORIGINAL ALS PDF



LA zone de memoire … Erinnerung…

  • Erinnerung,…die Hütte von Vertriebenen…
  • … zu Hause werden wir zum Verschwinden gebracht, weil fremde Mächte auf unseren Feldern spielen…
  • LA ZONE DE MEMOIRE, Erinnerung…
  • …an die Dunkelheit archaischer Zeiten wird zu einer Nachbildung von Identität…
  • so zum Mythos fabriziert, schafft dies Orientierung in aktueller Zeit…
  • sie wird zu einem hübschen Kleid, verbirgt aber Wahrheit jüngerer Geschichte…
  • fremd Sein entwickelt sich im Tausch von Herkunft zu einer Legende…
  • Leiden zu einer neuen „Religion“ erhöhend, wird „Auserwähltheit“ zerredet, was zur Auflösung führt…
    Untertitel (original in englisch), zu Beginn des Filmes


Zur (Meta) Sprache des Filmes und deren Motivation

… einen Stiefel voll Hirn
in den Regen gestellt,
es wird eine Gehn sein,
ein Grosses,
weit über die Grenzen,
die sie uns ziehn….
Paul Celan an seine damalige Freundin Ilana Shmueli / 9.11.1969


Der Film bedient sich einem Genremix im dokumentarischen Bereich. Roadmovie, Cinéma vérité, guerilla filmmaking, Experimentalfilm, Musikfilm, surrealistische Komik, Mockumentary, durchmischt mit klassischer Reportage und Interviews und selbst referentiellen Aspekten der filmischen Arbeit. Ein Essay der auch mit unserer Wahrnehmung „spielt“. Eine Herausforderung zur Introspektion und zur Auseinandersetzung von innerer Wahrnehmung und folgender Projektion zu historischen Ereignissen, die ungelöst scheinen und immer wieder zu schlimmen Konflikten führen.


Ziel einer Rezeption

Beabsichtigt ist, manche „Begleiterscheinung“ und Erfahrungen (z.B. übliche Argumentationsmuster und Klischees) im Rahmen des sog. Nahostkonflikts aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten um so einen anderen Zugang, eine „neue oder andere Emotionalität“ herzustellen. Die Problematik einer Formatierung die mehr und mehr und weltweit um sich zu greifen scheint, oder betrieben wird, wird somit auf verschiedene Weise betrachtet und hinterfragt.

Über verschiedene filmische Arbeitsweisen werden einer Seits historische Fakten und Sichtweisen transportiert. Anderer Seits dient die Einführung von „asymetrischen“ filmischen Stilen, mttels Verwendung von Poesie, Texten, Mitschnitten und Stilbrüchen, aber auch stereotypen Codes und dem Spiel mit diesen, dem Versuch all zu schnelle und vorwurfsvolle Muster „aufzubrechen“. Diese zur Kenntnis zu nehmen und ihre Bedeutung zu hinterfragen. Jedenfalls nicht vorschnell als „ideologisierte Waffe“ gegen Andersdenkende zu verwenden und zu insturmentalisieren. Zur kritischen Auseinandersetzung s.a. z.B. The Cohen ReportPDF

Unsere Wahrnehmung ist auch über den öffentlichen „Dauerbeschuß“ der Medien geprägt, ja infiltiriert und es gelingt immer schwieriger zu eigenem Denken, zu eigenen Sichtweisen und Schlüssen vorzudringen. Diese aber sind in einer Zeit zunehmender Gleichschaltung (gerade in den aktuellen Kriegen und gesellschaftlichen Konflikten, wozu auch die sog. „Corona Pandemie“ gehören mag) von Nöten.

Dass nicht alles in seiner Gesamtheit erscheinen- und sicher nicht jedem der kontrahierenden Lager in dem sog. Nahostkonflikt gerecht werden kann, sei zum einen der begrenzten filmischen Zeit und zum anderen der künstlerischen Freiheit (die gelegentlich auch provoziert) und individueller menschlicher Prägung geschuldet. Betrachtung ist immer auch Fokusierung und somit immer auch ausschließend. Betroffenheit ist immer auch subjektiv und wählerisch. Sympathieverschiebungen sind Teil unterschiedlicher menschlichen Erfahrung und Schicksals. Ein Anspruch auf Wissenschaftlichkeit besteht nicht.

La zone de memoire“ will mit seinen teils surrealen, oder komischen „Einstreuungen“ auf künstlerishe Weise auch „archaische“ oder unbewusste Haltungen anstoßen, ohne deren Bewusstwerdung der so genannte Nahostkonflikt und mit diesem als „Muster“, möglicherweise auch andere Konflikte kaum in Fluss oder in Lösung kommen können. Die Grenzen die wir im Außen sehen befinden sich subtil zunächst auch in uns selbst und werden mittels Projektion zu äußeren Konflikten die eigentlich In Wendig „behandelt“ gehörten. Historische Narrative werden leider all zu oft ungeprüft und oberflächlich übernommen und überstülpen Wirklichkeiten und Wahrheiten. Diese Muster zu erkennen, diese mit künstlerischen Mitteln aufzuklären, dazu könnte dieser Film ein Beitrag sein. Bei aller Tragik….. es darf auch gelacht werden….

One wall two prison

…dieses „Motto“ auf die Sperrmauer in der Westbank gepinselt, steht ebenso für aktuelle gesellschaftliche und historische Prozesse in Europa und Weltweit. Die sich in der Freiheit Wähnenden sind im Grunde ebenso in einer Art Freilichtgefängnis, in welchem sie einfach nur eine andere Geschichte erzählt bekommen als jene die auf der gegenüber liegenden Seite real ist.“ aus der SYNOPSIS




Deutsche Version Expose/Inhalt

Klicke, um auf 2019-01-28-LA-ZONE-DE-MEMOIRE.SYNOPSIS-PROTAGONISTEN-EXPOSE-Erweitert-um-Narrativ.pdf zuzugreifen

Musik: Gilad Atzmon, clarinet | Hubert Bergmann, piano aus: ZONE DE MEMOIRE



Synopsis

LA ZONE DE MEMOIRE 

ein Film von Hubert Bergmann 

Grenzgänge in retuschierten Ländern. Deutschland-Palästina, zwei Seiten einer Medaille. Die Erinnerung der Einen wird zum Vergessen der Anderen, wenn staatlich verordnete Erinnerungskultur Aspekte wahrer Geschichte überwächst.

Israel – Palästina – Deutschland. Juden, Palästinenser und Besucher eines „heillosen Landes“, sowie Betroffene von heillosen Zuständen in Deutschland, erzählen aus ihrem Leben. In einem Landstrich der von uralten und neuen Mauern durchzogenen ist ruft Erinnerung fragmentiertes Leben wach. Grenzgänge zwischen den Zeiten auf der Suche nach Er-Innerung. Währenddessen werden heute Fragmente archaischer Zeit in „moderner“ Form wieder durchexerziert. Vom Kampf um Narrative umgarnt, der innerhalb (quasi) religiöser Sphären stattfindet, flüchten Menschen die sich selbst und ihrer Geschichte entfremdet sind, mehr denn je in aberwitzige Entwürfe künstlicher Identitäten.


SYNOPSIS 

Ein israelischer Friedensaktivist der in Deutschland für seine Sache kämpft und eine europäische Jüdin in Jerusalem erinnern sich an die Vertreibung aus ihrer ursprünglichen Heimat und an jene existentielle Unsicherheit die auch ein Palästinenser im Westjordanland empfindet weil er fürchtet, dass er sein Land ebenso verlassen müsse. 

In einer Region in der heilige Mauern überdauern und neue zur Verdrängung gebaut werden, bearbeiten palästinensische Arbeiter Steinblöcke und bringen sie in eine neue Form. Ähnlich einem Dominikaner Mönch, der im Keller eines Klosters historische Fotos Palästinas für die Nachwelt in digitale Kopien verwandelt. Als aber ein alter guerilla filmmaker aus Chicago in der „ewigen Stadt Gottes“ uranverseuchte Heiligenbilder „wittert“, versteht selbst der palästinensische Ladner die Welt nicht mehr. Ebenso wie der letzte Performancekünstler in einem Alptraum, dem von einem Kommando Spezialkräfte ausgerechnet im schwäbischen Hinterland ein Gaza Streifen vor sein Atelier gepflügt wurde. 

Menschen, Mythen und Mauern sowie Vertreibung, Heimatlosigkeit und die Frage nach Herkunft liefern jenen Treibstoff nach dem das Roadmovie in der „Zone der Erinnerung“ mit den Schaufeln der Poesie gräbt. Ein Krimi umgarnt mit ketzerischen Szenen, die allgegenwärtigen Checkpoints, wie auch die mit deutschen Bomben durchsetzte israelische Armee. Er entwickelt mit explosivem Humor in der Betrachtung von frustrierenden Protest- und Opfermärschen in Jerusalem, als auch in einem Örtchen am Bodensee den „Dauerbrenner“ Nahostkonflikt in ein „Happening im heillosen Land“. Schließlich kommt man im Rahmen dessen zu der Erkenntnis: „Jerusalem ist überall“.


englisch:
Music u.a.: J.S. Bach | Gilad Atzmon, clarinet | Hubert Bergmann, piano aus: ZONE DE MEMOIRE | https://hubertbergmann.bandcamp.com/album/013-zone-de-memoire-mr-1186


SYNOPSIS engl.

Border crossings in retouched countries. Germany-Palestine, two sides of a coin. The remembrance of the one becomes the forgetting of others, when the state-ordered memory culture overgrows the true story.
Israel – Palestine – Germany. Jews, Palestinians and visitors of a „devastated country“, as well as those affected by hopeless states in Germany, tell stories of their lives in a stretch of land criss-crossed by ancient and new walls, remembrance calls for fragmented life, borderlines between times in search of Him Meanwhile, fragments of archaic time are being re-practiced in a „modern“ form, ensnared by the struggle for narrative that takes place within (quasi) religious spheres, people more alienated from themselves and their history, more than ever artificial in ludicrous designs identities.


An Israeli peace activist fighting for his cause in Germany and a European Jewess in Jerusalem remember the expulsion from their original homeland and the existential insecurity that a Palestinian in the West Bank feels because he fears that he must leave his country as well.
In a region where holy walls survive and new ones are built for repression, Palestinian workers work stone blocks and bring them into a new form. Similar to a Dominican monk who transforms historical photos of Palestine into digital copies for posterity in the basement of a monastery. But when an old guerilla filmmaker from Chicago „scents“ uran-contaminated images of saints in the „eternal city of God,“ even the Palestinian lad no longer understands the world. Just like the last performance artist in a nightmare who was plowed by a special forces commando in the Swabian hinterland, a Gaza strip in front of his studio.

People, myths and walls as well as expulsion, homelessness and the question of origin supply the fuel that the road movie digs in the „zone of memory“ with the shovels of poetry. A thriller ensnares with heretical scenes the ubiquitous checkpoints, as well as the bombarded with German bombing Israeli army and developed with explosive humor in the consideration of frustrating protest and victim marches in Jerusalem, as well as in a small town on Lake Constance the „perennial“ Middle East conflict „Happening in the land of the dead“ Finally, one comes to the realization that „Jerusalem is everywhere“.


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