Herr Dr. Jidi 1
ist Erinnerungswissenschaftler an der Universität Isfahan, Abteilung für „präfaktische Tatsachenbehauptung“. Er entstammt einer angesehenen und alten jüdischen Gemeinde in Maschhad. Dieser wird allerdings auch nachgesagt, dass sie die Nachkommen von Hodscha Abdul Khaliq Ghidschduwani seien, einem Sufi-Sheik des 12. Jhdts.. Er lebt im Iran und seit einigen Jahren auch als freier Schriftsteller in der BRD. Er berichtet vor dem Hintergrund eigener Kulturerfahrung gelegentlich über zeitaktuelle Ereignisse in der BRD, auch in Zusammenarbeit mit anderen Korrespondenten. Seine Fähigkeit lokale Ereignisse mit welthistorischem Geschehen in Verbindung zu setzen und seine scharfen Analyse von Begebenheiten am Rande der Provinz, stellen ihn in eine Reihe mit Giovanni Boccaccio, der ebenso geistreich gesellschaftliche Vorgänge mit Witz garnierte. Im Gegensatz zu Boccaccio ist Dr. Jidi aktuellen Karikaturen der Demokratie allerdings weniger zugeneigt. Er vertritt die Ansicht dass alleine eine geistige Elite berechtigt sei, Führungsanspruch zu verwirklichen. Insofern steht er der sog. konservativen Revolution in Deutschland nahe. Was seiner Herkunft nach auch kein Widerspruch wäre. Er liebt die badische Küche, dort insbesondere das Schäufele garniert mit Schupfnudeln und Sauerkraut. Zur Nachspeise gönnt er sich gerne einen „Ofenschlupfer“. Eher bekannt als „Scheiterhaufen“, den er in gleichmütiger Andacht an seine europäischen Ahnen zu sich nimmt, die nicht selten auf demselbigen ihr Leben aushauchten.
Seine Sentenz – dass die Wurzel allen Übels in jener Vielfalt zu suchen sei, die dann entstehe, wenn Einfalt mehr werde – wird in Insiderkreisen seit 2015 als Dauermotto laufend prämiert. Man sagt ihm nach dass er als Dhākir im ganz gewöhnlichen Alltag eine spezielle Form des Dhikr praktiziert. Es ist nicht bekannt nach welchen Prinzipien er diesen gestaltet.