Horaz Quint

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Über Herrn Quint ist bisher wenig bekannt. Gerüchten zu Folge soll es sich um einen noch Lebenden Ableger eines alten bayrischen Adelsgeschlecht handeln, der sich früh in Wien bei den Habsburgern verirrte. Bei Schloss Schönbrunn in der Cumberlandstraße soll er residiert haben, bis sein Mitbewohner „Stucki“ in einer Höhe von ca. 40 cm das Schweben anfing. Begünstigt war dies durch einen schier unglaublichen Berg von Strafzetteln und Amtsschreiben die dieser Adept des grünen Grases sprichwörtlich ausgesessen hat indem er auf diesem hauste.

Horaz Quint wird Neigung zur Dichtkunst nachgesagt und er soll in seinen Jahren an der Grenze des DaSein fast seinen Verstand an zwei Schnauzbartträger verloren haben. Der eine war ein amerikanischer Musiker, der mal Präsident werden wollte, der andere einer der im bayrischen Wald seine Reinkarnation startete und angeblich das mittelmäßige Chinesisch von Ezra Pound als Tarnsprache für häufigen Bierzeltaufenthalt decodierte. Seine Durchlässigkeit brachte ihm früh den Beinamen „U-Boot“ und „Chamäleon“ ein. Ohne Absicht verwandelt er sich je nach Umständen in den Anlass seiner Mutation oder umgekehrt seine Veränderbarkeit mäandert in einen Dauerzustand wechselhafter Seinsweisen. Er soll eine Ausbildung als Musiker kurz vor dem Orchestergraben aus psychischen Gründen umgelenkt haben in eine zweifelhafte Karriere als Improvisationskünstler, von der er angeblich bis heute nicht weis, ob er selbst das ist was er verkörpert oder nur eine Projektion eines entfernten Planeten. Ausdrücklich ist hier nicht die Idee Stockhausens vom Sirius gemeint.

Horaz Quint ist auch pädagogisch als Privatgelehrter tätig. Von seinen Schülern erzählt man dass sie die Welt aus tieferen Gründen einer voratlantischen Zeit wahrnehmen. Sich selbst hat er noch nicht verstanden.