Das Volk verlangt soziale Gerechtigkeit

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… über den Zusammenhang der israelischen „Besatzung der übrigen Gebiete Palästinas“ (David Grossman) und der andauernden sozialen Misere in Israel

„Doch dann kam das Erstaunen: Wo waren wir die ganze Zeit? Wie konnte das alles passieren? Wie konnten wir zulassen, dass unsere Regierung Gesundheit und Bildung zu Luxusgütern gemacht hat?“ – Aber hallo, wo sind wir? In Großbritannien? In Deutschland? In Frankreich? In Ägypten? In den USA? Nein, wir sind diesmal in einem anderen Staat, der in den genannten Staaten immer ganz besonders gelobt wird und über den „wir“ eigentlich gar nichts wissen: Wir sind in der „einzigen Demokratie im Nahen Osten“! Und da wird nun aber echt demokratisch gefragt, und zwar gegen die Regierung: „Warum haben wir nicht laut protestiert, als das Finanzministerium die streikenden Sozialarbeiter bestrafte und davor die Behinderten, die Holocaust-Überlebenden, die Alten und Rentner? Wie kann es sein, dass wir die Armen und Hungrigen jahrelang in ein Dasein unsagbarer Demütigung abgedrängt haben, in Suppenküchen und andere Wohlfahrtseinrichtungen. Warum haben wir die ausländischen Arbeiter vergessen, gedemütigt, gejagt und in Sklaverei unterschiedlichster Art (auch sexueller) verkauft? Wie kommt es, dass wir uns mit den Schändlichkeiten der Privatisierung abgefunden haben, die zu einem Verlust an Solidarität, Verantwortungsbewußtsein und Gemeinsinn führte?“

David Grossman, Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2010 aus: Neue Rheinische Zeitung >>> weiterlesen

zur gleichen Situation schreibt Evelin Hecht-Galinski  in der Neuen Rheinischen Zeitung >>>weiterlesen

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