Der die Ursachen nicht versteht, endet in einer endlosen Spirale der Gewalt

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Als hätte nicht eine Reihe von israelischen Menschen die schon lange in den Friedensbewegungen dort organisiert sind es „vorausgesehen“ und als kenne man es nicht anders aus dem nahen Osten, als gehörte es quasi mit dazu zur gelegentlichen Tagesordnung und als warte man pervertierter Weise geradezu auf diese Nachricht.

Der nächste Terroranschlag. Gewalt und Mord gegen Zivilisten, diesesmal gegen israelischen Menschen. Wer fragt sich da noch aus unserer europäischen Entfernung und unsere immer noch aktiv vorherrschenden Erinnerung unserer kollektiven Schuld an Holocaust nach Ursachen und Zusammenhängen einer Bedrohung des jüdischen Staates.

Terror ist immer zu verachten, ist immer zu bekämpfen, schließlich trifft und (soll er) vornehmlich Zivilisten treffen, Menschen also, wie Sie und mich und Ihre Kinder, meist verknüpft mit einem vorgegebenen politischen Ziel. Angriff auf ein größer organisiertes soziales Gebilde einen Staat z.B. um Angst und Schrecken zu verbreiten, Destabilität zu erzeugen, dieses Gebilde ins Wanken zu bringen, es umzustürzen. Aber warum, wieso, was sind die Ursachen hierfür? Oder sind Araber oder Palästinenser schlichtweg potentiell Terroristen, bekommen dies quasi in die Wiege gelegt, sind eine Sorte Menschen, denen der Hass eingeboren ist, auf alles westliche insbesondere jüdische?

Gerade einmal (vor 70 Jahren) wurde vernichtender Terror „von uns“ neben vielen anderen vor allem gegen jüdische Menschen, Zivilisten vom Zaune gebrochen und endete in einem nie da gewesenen Abgrund menschen verachtenden Mordens. Terroristen sind also die welche morden. Zweifellos. Unter keinen Umständen zu rechtfertigen unter allen Umständen zu verfolgen und zu bestrafen.

Was aber ist Terror. Was war Terror „unser Terror“ unter der Naziherrschaft? Staatlich sanktionierter und verordneter Schrecken, Diskriminierung, Verfolgung und kaltblütiger Mord an Zivilisten aus rassistischen und größenwahnsinnigen Umtrieben, Verabscheuungswürdig garniert mit der Idee der Auserwählten und eines lang anhaltenden, quasi ewig währen sollenden deutschen Reiches. Der Terror der „edleren“ gegenüber der „minderwertigeren“ Rasse, den Anderen, die seit je die Projektionsfläche der eigenen uneingesehenen Schattenseiten waren. Diese galt es zu verfolgen und zu töten, damit sie einem selbst nicht lästig wurden oder gar beschmutzten in dem pervertierten Gedanken des Reinen und Auserwählten.

So waren es damals wesentlich die Juden im europäischen Kontext des ausgehenden 19. und im weiteren Verlauf des 20. Jhdts. Dies hat wie wir wissen ihre lange Vorgeschichte in den antijudaistischen Strömungen des klerikalen Mittelalters bis in die jünger Zeit. Aus diesem Gebräu schließlich entwickelte sich der klar als rassistisch definierte Antisemitismus der Nazis. Es begann mit Diskriminierung, Ausgrenzung, alltäglichen Schikanen, Gesetzesverordnungen, schleichenden Maßnahmen der sozialen Ächtung, ersten Deportationen, also Umsiedlungen und Verbringungen an einen anderen Ort, Vertreibung, bis hin zu dem industriell organisierten Massenmord an der jüdischen Bevölkerung. Wer waren diese Anderen damals und wo sind diese Anderen heute. Hatten wir jüdischen Widerstand im „Nazireich“, außer den Aufständen in den Ghettos?

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