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In dieser harten Zeit des Fastens und Verzichtens erreichen uns erstaunliche Nachrichten vom Überlinger Narrenschiff, wo an den närrischen Tagen jegliche Narretei verboten war, die obrigkeitlichen Hanswurste es aber immer toller treiben.

Scharfer Hund

Hoher Besuch kam aus Überlingens Partnerstadt Singapur. Der stellvertretende Sicherheitsberater Yong Tau Foo präsentierte einen Roboterhund, der durch die Straßen und Parks des lupenrein demokratischen Stadtstaats läuft und vollautomatisch alle Bürger fotografiert, welche den gebotenen Abstand nicht einhalten oder die Maske nicht vorschriftsmäßig tragen. Bei besonders krassen Verstößen übernimmt der geniale Vierbeiner die Sanktion gleich selbst: Statt der sonst üblichen Stockschläge erleidet der asoziale Frevler einen beherzten Biss ins Hinterteil. Der Überlinger Magistrat soll zunächst von der Idee begeistert gewesen sein und ernsthaft erwogen haben, solche Hunde ab dem Frühjahr auf der Seepromenade einzusetzen. Bedauerlicherweise gab es bei der Vorführung einen peinlichen Zwischenfall: Vermutlich infolge eines Programmierfehlers verbiss sich der Hund in das Beinkleid von Herrn W., des stellvertretenden OB, und zerfetzte es beidseitig von oben bis unten. Da ein Gemeinderat in der Unterhose doch etwas verstörend wirkte, entschied man sich mit knapper Mehrheit dagegen, solch scharfe Hunde anzuschaffen, was Herrn Yong Tau Foo sehr verstimmte. Um die freundschaftlichen Beziehungen zu Singapur nicht zu gefährden, beeilte man sich, ihm zu versichern, zumindest über die Stockschläge wolle man nachdenken…

Hermanns Hut

Schon länger wird an höherer Stelle übel vermerkt, dass selbst im schläfrigen und meist lammfrommen Überlingen Respektlosigkeit gegenüber den Regierenden um sich greift. Mitten in der Plandemie, unter der Fuchtel mysteriöser Virus-Mutanten, kann jede Art von zivilem Ungehorsam, wie man uns weismachen will, Leben kosten. Also ist es höchste Zeit, sich zur dringend gebotenen Disziplinierung der Untertanen auf gutdeutsche Traditionen zu besinnen. Dazu gehört zweifellos der Gesslerhut, den klassisch gebildete Menschen aus Schillers eidgenössischem Politkrimi „Wilhelm Tell“ kennen. Dort wird erzählt, dass der habsburgische Landvogt Hermann Gessler auf dem Marktplatz zu Altdorf im Kanton Uri eine mit einem Hut bekrönte Stange aufstellen ließ und die Passanten unter strengster Strafandrohung dazu zwang, sich vor diesem Symbol der Macht in aller Demut zu verneigen. Die Wenigsten wissen jedoch, dass sechs Jahrhunderte später, im Kriegsjahr 1940, ein anderer Hermann dem Gesslerhut zu neuen Ehren verhalf. Zwei renitente katholische Pfarrer wurden auf Befehl des Reichsmarschalls Hermann Göring nach Dachau deportiert, weil sie ihm den so genannten „deutschen Gruß“ verweigert hatten. Im Lager mussten sie immer wieder mit ausgestrecktem rechtem Arm um eine Stange laufen, auf der eine alte Uniformmütze von Göring stak, und dann wie ungezogene Schüler auf eine Tafel schreiben: „Jeder Bürger hat die Pflicht, den Herrn Reichsmarschall zu grüßen.“ Vielleicht gehen unsere Stadtgewaltigen, die auf ihre „Stolpersteine“ so stolz sind, doch nochmal in sich, bevor sie einen neuen Gesslerhut auf der Hofstatt installieren. Obwohl vom gleichgeschalteten Klerus kaum Widerstand zu erwarten wäre…

Living Next Door To Alice

Nein, das wollen wir auf keinen Fall. Nicht etwa, weil dieser Hit schon bald 50 Jahre alt ist. Sondern, weil die Tür durchaus eine Gefängniszellentür sein könnte. Wer ihm oder seinen behördlichen Handlangern ans Bein pinkelt (Hunde gibt es ja nicht nur in Singapur…), den sekkiert der Mann, der qua Amt auf den Titel „Oberhanswurst“ Anspruch hat, mindestens mit einer Unterlassungsklage – jetzt musste das auch eine der prominentesten Überlinger*innen, Frau Dr. Alice W., bitter erfahren. Ein bloßer unverbindlicher Kotau der Beschuldigten reichte dem schwer gekränkten OB nicht! Mit ihm ist nun mal nicht zu spaßen. Deshalb streichen wir auch die despektierliche Wurst (obschon er sich wie eine beleidigte Leberwurst benimmt) und nennen ihn wertfrei „Oberhans“ (OH). Das wesentlich liebevollere „Oberhänsele“ geht natürlich nicht. Weil es wirklich eine Beleidigung wäre – diesmal für die Überlinger Narren. Schließlich holte unser humorloser Provinzpotentat am Fasnetssamstig auswärtige Ordnungshüter zu Hilfe, um den höchstgefährlichen „Hänselejuck“ im Keim zu ersticken. Dass die Einsatzkräfte, die wie in einem schlechten Film aus einem nicht als Einsatzfahrzeug gekennzeichneten schwarzen Benz sprangen, vor allem kleine Kinder erschreckten, passt zur BRD-Polizei, die auch schon mal hoch zu Ross schlittenfahrende Schüler verfolgt oder einem widerspenstigen Elfjährigen Handschellen anlegt. So richtig funktioniert der Polizeistaat aber noch nicht: Am Fasnetssuntig blieb ein Häuflein Corona-Rebellen, das auf der rappelvollen Promenade einen buntscheckigen Narrenzug „en miniature“ veranstaltete, gänzlich unbehelligt, während von einem Privatgrundstück aufsteigende Luftballons, die kaum jemanden hinter dem warmen Ofen hervorlockten, ein paar palavernde und protokollierende Uniformierte fast eine Stunde von nützlicher Arbeit abhielten. Und um auf die Sache mit Alice zurückzukommen: „Agents provocateurs“ vom Ordnungsamt, die Corona-Verstöße erst herausfordern und dann Bußgelder kassieren, sollen auch in Stockach unterwegs sein. Wie beruhigend, dass Überlingens OH solchen Missbrauch niemals dulden würde…

Zwischenbetrachtung: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser

Manchmal lohnt es doch, sich öffentlich-rechtliches Fernsehen anzutun. Wenigstens wenn, selten genug, die Selbstzensur versagt – wie unlängst im ZDF. Ein als Kriminalkomödie verkleideter Dokumentarfilm über ein beschönigend als „Social Credit“ bezeichnetes System totaler Kontrolle und perfider Manipulation nach chinesischem Vorbild deckte zwar skandalöse (und sicher nicht nur fiktive) Zustände im westfälischen Münster auf, aber wenn wir nicht achtgeben, könnte die Fortsetzung demnächst am Bodensee drohen. Lückenlose Video-Überwachung im öffentlichen, diskrete Verwanzung im privaten Raum und eine App, die via Smartphone Punkte für soziales Wohl- und Fehlverhalten zuteilt oder abzieht, was entweder zu begehrten Privilegien oder aber zu empfindlichen Sanktionen bis hin zum Existenzverlust führt – viel mehr braucht es nicht, um aus freien Bürgern willenlose Sklaven zu formen. Vor allem dann, wenn sie zuvor ein Jahr lang mit von „maximal kollaborierenden“ Experten ausgeheckten Corona-Horrorszenarien um den Verstand gebracht und mit als nicht zu hinterfragende „Corona-Regeln“ verkauften Zwangsmaßnahmen ihrer elementarsten Rechte beraubt wurden. Die Gesundheitsdiktatur, die unter dem Vorwand, Leben retten zu wollen, alles zerstört, was ein Leben erst lebenswert macht, verfügt zudem noch über ein weiteres hocheffizientes Instrument zur Zombiesierung der Welt, nämlich die zu Unrecht belächelte Corona-Warn-App, deren Möglichkeiten noch lange nicht ausgeschöpft sind. Ist es bloß die Gier nach Macht und Geld, die Entscheidungsträger, auch und gerade auf lokaler Ebene, das schmutzige Spiel von Finanzkonzernen und Pharmaindustrie mitspielen lässt? Wohl kaum – eher ist es ihre Erpressbarkeit. Also ihre nackte Angst um das bisschen Reputation, das sie sich mühsam erschlichen haben. Wie viele Honoratioren mit Dreck am Stecken und Leichen im Keller sitzen in bundesdeutschen Gemeinderäten? Vielleicht sogar in Überlingen? Hier wollte das aber noch nie jemand wissen. Lieber ließ man einen Hobbyhistoriker im Goldbacher Stollen graben…

Letzte Meldung

Kurz vor Redaktionsschluss kam noch die Kunde von einem wahren Bubenstück. Irgendwie geschieht es den braven Überlingern recht, die mit einer lächerlichen (wenngleich nicht roten) Clownsnase im Gesicht durch die vom Lockdown leergefegte Fußgängerzone huschen und ängstlich ausweichen, wenn ihnen in sicherer Entfernung zufällig ein Mitmensch begegnet. Das erst vor zwei Wochen feierlich eingeweihte Schwertletänzer-Denkmal am Weinhaus Renker wurde frech geschändet. Ein Witzbold entwendete die etwas temperamentlose Brunnenfigur und ersetzte sie durch eine noch müdere: Nun steht dort der Deutsche Michel, die Schlafmütze tief über Augen und Ohren gezogen, und darunter ist eine zerknitterte OP-Maske drapiert mit der Aufschrift: „Nichts sehen, nichts hören, Hauptsache gesund – mit Abstand sind wir die Blödesten.“ Na ja, es graut schon bald der Morgen – vielleicht haben wir das auch nur geträumt…

Fortsetzung folgt

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