Brillen

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Es gibt bebrillte, myope, manchmal

mopsige, Menschen und tierisch fellige,

schuppige Brillen-Namensträger wie den

brummigen Brillenbär und die Brillenschlange,

wobei letztere Viecher an keiner Sehschwäche leiden.

Hühneraugen sind stechend scharf und brauchen keine Brille.

Brillenhämatome verbessern trotz vieler Versuche nicht die Sehschärfe.

Brillen verleihen keinen scharfen Verstand sondern nur Sehschärfe.

Brillen erscheinen als akademischer Visage-Zierrat,

der nicht nur eine optische Schwäche verrät

sondern auch die «docta ignorantia». 1

Darüber hinaus benutzen wir als zivilisatorische

Errungenschaft die glattflächige Toiletten-Brille,

wohingegen der Fakir ein spitz genopptes

Sitzfoval auch beim Stuhlgang bevorzugt.

Jedenfalls haben wir es mit einem anrüchigen

Gebilde zu tun, welches entfernt an ein Monokel erinnert.

Daher die Bezeichnung „Brille“, die wie bei dem optischen

Utensil peinlich sauber zu halten ist.

Hygiene und Durchblick ist das oberste Gebot!

Merke:

Für Brillenhämatome wende man sich mutig an einen faustigen Boxclub. 

Nasenfahrräder gibt es nicht im Fahrradgeschäft sondern beim Optiker, der allerdings keine mundig kulinarischen Linsen im Angebot hat.

Hühneraugen erwirbt man mit bedrückend engem Schuhwerk.

Klobrillen jeglicher Dioptrie verkaufen Sanitätsgeschäfte

auch als Maßarbeit für Gesäß gewaltige Beamte

mit Durchblick in fäkale Abgründe.

Im Zoo grüßen Brillenbär und Brillenschlange

den „lupenreinen Demokraten Putin“ 2

mit einem blitzsauberen Lorgnon, 

das die nackte  Wahrheit

giftig offenbart:

Novitschok! 3




  1. Docta ignorantia = gelehrte Unwissenheit
  2. „Lupenreiner Demokrat“, so bezeichnete Exbundeskanzler Schröder Putin. Zum Glück ist Schröder kein Diamantenhändler! Ob er allerdings in diesem Metier mehr Schaden angerichtet hätte als in der Politik, ist eine offene Frage.

  3. Putins Lieblingsdosage für seine „Favoriten“ neben Polonium

Ein Kommentar

  1. Der am 5. Juni 1979 in Hamburg-Wellingsbüttel verstorbene und gleichwohl unvergessene Heinz Erhardt hat bereits, sozusagen avant la lettre, mit der philosophischen Quintessenz dieses wahrlich brillanten Poems brilliert: „Das Leben ist wie eine Brille – man macht vieles durch…“

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