Mascaleros!
Als im Regenbogen das Zelt der Worte zerbarst, tauchten am anderen Ende des Horizont's Kinder auf die ihren Mund mit kunterbunten, auch weißen und schwarzen Schals und Masken bedeckt hielten. Sie taten dies nicht freiwillig, man hatte ihnen eine falsche Geschichte erzählt Ihre Sprachlosigkeit war zu jung um echt zu wirken Die kryptischen Lügen ihrer Eltern durchschauten sie schnell... ... allein ihre Stimme scheiterte am Stoff einer neuen Normalität Als die Panzerketten dann zitterten vertreibt die letzte Saite an den Wirbeln der Zeit verdreht, ihren Ton in die verschlossenen Ohren die immer noch in der alten Normalität ihr Heil suchten im "round about midnight" eines eloquenten Brazil, dort wo alle Zahlen mit einem Gongschlag nach oben schnellten und der Ton wieder die Musik machte Als im Schloss Beleveu die Staatsmacht aber sich zurückzog um einen letzten Beethoven in ihren Untergang zu streuen wurde dieser verspielt von einem Levit den sie gerne lasen, mit denen sie sich gerne umgeben Es war nämlich ein Experiment um ihren Glauben an das Gute zu zerstören... Die Luft im inneren des Schals wurde heiss dort und feucht vor Angst, still blickten die Lider in die verborgene Sorge der Mütter die nicht mehr Vögel hörten noch ihren Sinnen trauten, im gläsernen Dasein einer Kontaknachverfolgungszeit In der die Isolationsschächte des Neumond hoch in der Stimme nisten, zum letzten Klang, der im Mundtäschchen Achterbahn fährt Dort, im "Grand Trianon" der ein Land erschuf das es nicht gab, was in Jalta seinen Fortgang übte, in den Intervallen der neuen Normalität von anständigem Abstand, in Amore unter Zedern gezäunt im Geviert von freiheitlichen Liebschaften, demokratisch sauber filetiert... Erinnerung an nahe Zeiten, Körper und Lippen die jetzt im Verborgenen nuscheln um an ihren alten Süßigkeiten die Zähre im Hof zu bemühen draussen vor der Tür... Freigesprochen in Verhaltensmassnahmen regulierender Gewalt, zirkulieren indes die Beibälle aus dem Daneben der Geschichte, die den Raum in das Davor des Gestern entlassen am Anfang im Billard sich verstoßen, eines Zerschnitt der die Zungen öffnet, unser Schweigen zu besprechen, aufgereiht wie ein Mieder dass die Fremdsprachen der Existenz inzwischen an seinen Hüften zelebriert Das Einreden welches wir früher von Nikolaus und Christkind kannten hatte eine ungeahnte Dimension angenommen man beruhigte sich im Singen wo sich Menschen herab ließen Kinder zu sein, während diese unter ihren Gesichtstäschchen im verborgenen Ausdruck umherirrten... Jetzt war der schwarze Mann überall er hieß: GEGENÜBERMANN die Furcht tanzte im Nacken der Alten denen man ihre Enkel nahm um die Befürchtung des nächsten Tages in gleich gefüllten Sektgläsern zu ertränken... Abends aber fürchteten die Jungen das Dunkle vor ihrem Gesicht, bis sie am nächsten Morgen lernten das Angst machende sich selbst anzulegen, um den Perlwein des Dasein einer neuen Zeit zu erschmecken Dort, in den Vororten der Nashörner, die ihre Brüder in den rieselnden Untergrund verführen, im Dunkelreich der Larven an Bäumen und Hecken im Kriechen und Schleimen, wo sie sich verstecken in den Klängen des Abends, dort werden sie aufgehängt wenn Andere Saiten aufzieh'n an den Bäumen einer neuen Geschichte Die Zurückgebliebenen die den Zeitgeist in sich verschluckten und jetzt nach Luft winseln auf der Jagd nach den Richtungspfeilen am Boden und an Rändern von klingenden Scheiben die Richtschnur ihrer Existenz vermuten Jene Welten von großen und kleinen Rändern die aus der Mitte heraus das Sprechen erübrigen im Rost der Zeit an dem die hohen Register ihren letzten Atem verrichten… Gleich im Gleichen gezupft verzagen sie ihren Dienst am Spruch des Zeigers der verschieden klingt dieses Mal aber hängen bleibt im Niemandsland, der Fragen unklug gestellt und längst verscheucht, wie eine Kellerassel auf Heimaturlaub kalt gestellt wird, in der Intensivstation der OFFENKUNDIGKEIT die die Seiten spannt bis der Riss durch die Knochen der Menschenlaiber, - Stille ohne Worte - zeugt, verschwindet in ein Anderes ja offen Ersehntes in Weite von OFFENEN und KUNDIGEN, die sich selbst erfinden im keimender ER - zählung die anderes ablöst, um das Gestern zu finden, es ER - finden im Gepäck eines neuen Morgens ES wagen... Ohne dem alten Davor Ohne ein verbrauchtes Danach im Sandsturm unbekannter Zeit, nachdem die W-Orte verstarben im Stammeln der Apostel, sich selbst erloschen ein Unbedingtes in den Wind zu hauchen das wir nicht kennen, das verborgen liegt in den Gesängen unserer Ahnen, den Mascaleros, sonngewendet in der Aussparung die unser Erinnern warten, im Echo dort wo wir ihre Ankunft verwarfen ________________________ HORAZ QUINT aus: poems off road posthum geborenen Tages zu 20/21.06.2020 H.U. zugeeignet