RESÜMEE

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Handeln wir im ureigenen Interesse jener Menschen nach der Erfüllung von grundlegenden Menschenrechten, die sich sonst bedingt durch ihren Widerstand gegen Unterdrückung in pervertierter Weise dem Vorwurf des Antisemitismus ausgesetzt sehen. Nicht jüdische Menschen wie auch Juden übrigens.

Es ist nämlich jene Unterlassung des Anprangerns, Offenlegens und des für unteilbare Menschenrechte Eintretens, welche antisemitische Tendenzen fördert.

Prangern wir Rüstungsexport nach Israel an, schließen wir uns dem Boykottaufruf der „elder Statesman“ an und arbeiten wir an der jüdischen Idee des „Schwerter zu Pflugscharen“ indem wir den Diskurs wagen und die Kapazitäten der Rüstungsindustrie in andere Bereiche transformieren helfen.

Politiker sollten hierzu Bewusstsein und Strukturen schaffen die diesen Wandel möglich machen! Dies ist echte und praktizierte zeitgenössische Verantwortung, wenn wir all dieses thematisieren, jenseits einer nebulösen Angst, die mit dem scheinbaren Verlust der Erinnerung und Trauer an Jene verbunden ist, deren „Opfer geworden sein“ den Auftrag für uns geboren hat, hinzuschauen und anzuklagen dort wo heute Unrecht passiert. Die säkularen Israelis wissen, dass sie allein der wachsenden Gruppe religiöser und nationalistischer Fanatiker in Israel nicht trotzen können.

„Es gibt diese Leute, die groß-israelische Träume haben und gar nicht daran denken, sich mit den Palästinensern zu verständigen,“ sagt Avishai. Internationaler Druck sei die einzige Möglichkeit, dem demokratisch, pragmatisch orientierten Israel auf die Sprünge zu helfen, so der Wissenschaftler. „Wir begrüßen das.“

Bernard Avishai, Professor für Betriebswirtschaft, Jerusalem | Spiegel 13.12.2010

Unser andauerndes Mahnen an „damals“ nimmt uns ja um so mehr in die Pflicht gegen das Unrecht von Heute aufzustehen. Das „niemals wieder“ und sein Unrecht ist ja schon da und ausgerechnet da, wo wir es wahrscheinlich am liebsten nicht hätten. Das ist unsere Bewährung.

In Fragen grundlegender Menschenrechte und dem Völkerrecht dürfen im 21 Jhdt. keine Konzessionen mehr gemacht werden. Deßhalb schließen wir uns folgendem Aufruf an:

  • „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich für die sofortige Aufhebung der Blockade des Gaza-Streifens, dieser kollektiven Bestrafung seiner Einwohner, einzusetzen. Wir rufen die Bundesregierung auf, sich entschieden gegen die Trennung der Palästinenser des Gaza-Streifens und der West-Bank einzusetzen. Das wichtigste Mittel dafür ist die Anerkennung der demokratisch gewählten Hamas-Administration durch Deutschland und durch die EU ohne Vorbedingungen, als ein wesentlicher Gesprächspartner auf dem Weg zu einem gerechten Frieden.
  • Die Unverhältnismäßigkeit der Machtausübung der israelischen Armee bestärkt unsere Forderung an die deutsche Regierung, keine Waffen und U-Boote an Israel zu schicken.“
European Jews for just a peace | EJJP Deutschland | Berlin, den 03. Juni 2010

Wir nehmen an, dass dies Heinrich Heine eben so gesehen hätte, ergänzen diesen abschließend mit einem zeitgenössischen israelischen Historiker und schließen mit der Aufforderung endlich aus dem Schlaf der „Unwissenheit“, des tatsächlichen oder vorgeblichen Informationsdefizites oder bewußten Wegschauens und Leugnens aufzuwachen, mit Worten vorausschauender Menschen jüdischer Herkunft:

„Ein Gespenst geht um in Deutschland – das Gespenst regressiver Bewältigung der Vergangenheit“

– und –

„Denk ich an Deutschland in der Nacht, bin ich um den Schlaf gebracht.“